Europa lässt Unternehmen in Ruhe - andere Länder verfolgen einen gezielteren Ansatz
In Europa, insbesondere gemäß den ATEX-Richtlinien der EU, sind einfache Werkzeuge wie Hämmer, Zangen oder Schraubendreher möglicherweise nicht zertifiziert. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Unternehmen selbst beurteilen, welche Werkzeuge für den Einsatz in Ex-Zonen geeignet sind. Diese Verantwortung liegt daher vollständig beim Betreiber.
In der Praxis führt dies oft zu Unsicherheit:
- Was ist geeignet?
- Welche Materialien sind zulässig?
- Gibt es unabhängige Prüfungen?
Andere Länder sind bereits einen Schritt voraus.
🔎 Beispiel Indien: Zertifizierung für Ex-Werkzeuge
In Indien gibt es ein offizielles Zertifizierungsverfahren für Werkzeuge, die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden. Diese Werkzeuge werden von Institutionen wie dem Central Institute of Mining and Fuel Research (CIMFR) auf ihre Eignung geprüft und zugelassen.
Der Vorteil:
Unternehmen müssen nicht selbst entscheiden, ob ein Tool geeignet ist. Stattdessen können sie sich auf ein geprüftes Angebot verlassen – mit klarem Nachweis der Eignung.
👇 Was Europa von solchen Modellen lernen kann
Während die europäische Lösung auf individueller Verantwortung basiert, bieten Länder wie Indien ihren Unternehmen Folgendes an:
- Orientierung durch Standards
- Sicherheit durch externe Audits
- Rechtssicherheit beim Kauf
- Mehr Vertrauen in das verwendete Werkzeug
Insbesondere kleinere oder nicht spezialisierte Unternehmen würden auch in diesem Land von einem ähnlichen Modell stark profitieren.
📌 Fazit
In der EU gibt es keine ATEX-Zertifizierung für Werkzeuge – aber es gibt Länder, die schon lange einen Schritt weiter gegangen sind. Mit seinem Zertifizierungsmodell zeigt Indien, wie in einem sensiblen Bereich Sicherheit, Klarheit und Zuverlässigkeit geschaffen werden können.
Vielleicht ist es an der Zeit, auch in Europa über ein solches Modell nachzudenken – damit der Explosionsschutz nicht mehr allein in der Verantwortung des Betreibers liegt.